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Wickeln in schön – Das Material II

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Und wieder ein Beitrag aus der Reihe “Wickeln in schön”. Hier hatte ich was zum Stoffwickeln allgemein geschrieben und letzte Woche etwas zu Zorb und woher man überhaupt die Materialien bekommt.

Heute geht es um das geheimnisvolle PUL, welches ich schon erwähnt hatte. Bevor ich mich mit Stoffwindeln bzw. dem Selbstnähen dieser beschäftigt habe, hatte ich noch nie etwas von diesem Stoff gehört.

PUL = mit Polyethuran beschichteter Stoff, er ist quasi laminiert. Allerdings hat das nichts mit dem Wachstuch oder der beschichteten Baumwolle zu tun, die man allgemein so kennt, die Haptik ist eine völlig andere. PUL ist sehr sehr weich und neben der Wasserundurchlässigkeit auch atmungsaktiv. Natürlich gibt es hier qualitative Unterschiede und man sollte bei der Anschaffung schon auf Preise von mindestens 20€/m achten, um sicher zu gehen, dass der Stoff blei – und phalatfrei ist. Bitte hier nicht sparen.

In fast allen Windelsystemen ist PUL verarbeitet. Entweder direkt außen, dann ist innen die saugfähige Schicht und die Nässe kann nicht nach außen dringen.

Oder in Form einer Überhose aus PUL, die über Wollwindeln oder ähnliches einfach wie Höschen drüber gezogen werden.

Oder wie bei uns, in Form der Innenwindel:

Hier gibt es also eine Außenwindel und dann die eingeknöpfte Innenwindel aus PUL, in die dann die Einlagen reingepackt werden. Hat den Vorteil, dass man nicht die ganze Windel waschen muss, weshalb wir vom oberen System gar keinen Gebrauch machen.

Ihr seht die beschichtete Seite und die unbeschichtete Seite….diese hat in etwas Badeanzugstoffstruktur.

Wenn ihr nun selbst mit PUL arbeiten wollt, gibt es bestimmte Dinge zu beachten. Es ist wichtig, den Stoff möglichst wenig zu bearbeiten, das heißt keine Stecknadeln benutzen, lieber Clips oder Klammern. Außerdem große Stiche mit kleiner Nadel benutzen. Jedes Loch im Stoff stört die Eigenschaft der Wasserundurchlässigkeit.

Da das Material auch sehr rutschig ist auf der beschichteten Seite bietet sich ein Antihaft- bzw. Teflonfuss an, Maschinen mit Obertransport schaffen es vielleicht auch so. Als Nähnadel habe ich die kleinste Microtexnadel genutzt.

Und trotzdem war es noch eine schwere Geburt ;-) Ich habe mich zuerst an einem Wetbag versucht, das ist einfach ein Täschlein aus PUL, in dem man unterwegs die benutzten Windeln reinpacken kann. Bietet sich aber auch für Schwimmkleidung oder so an.

Ihr seht, ich habe auf verschönernde Steppnähte etc. verzichtet, um eben das Material nicht unnötig zu belasten.

Der nächste Versuch wird dann mal eine Überhose aus PUL-Stoff sein….mal sehen wie es gelingt.

Wem das alles zuviel und kompliziert ist, der schaut sich unsere äußerst hübsche Windel von der Windelmanufaktur an und bestellt vielleicht lieber da ;-)

Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten bin ich großer Fan dieses Systems und kann es nur empfehlen, wenn man gern möglichst wenig Wäsche und auch vergleichsweise wenig Materialbedarf hat.

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